Sprach-Sprech-Stimmtherapie
- Schluckstörungen
Störungen des Schluckens (Dysphagien) im Erwachsenenalter sind Beeinträchtigungen oder Behinderungen des Schluckens oder der oralen Nahrungsaufnahme. Sie können zum einen in Verbindung mit neurologischen Erkrankungen, wie z.B. bei Multipler Sklerose oder nach Schlaganfall auftreten, zum anderen durch strukturelle Veränderungen im Mund- oder Halsbereich entstehen. Einige Patienten bekommen auch Schluckprobleme aufgrund von Alterungsprozessen. Außerdem können Störungen der Nahrungsaufnahme nach operativen Eingriffen oder als Unfallfolge vorkommen. Die meisten Patienten leiden sehr unter den Symptomen einer Schluckstörung. Teilweise gelingt die Nahrungsaufnahme nur mit großen Schwierigkeiten. Die Patienten verschlucken sich häufig, weil sie die Nahrung z.B. nicht mehr ausreichend zerkleinern bzw. nicht genau spüren können, ob der Mund schon leer ist, oder ob noch Reste im Mund verblieben sind. Die Symptome sind sehr unterschiedlich und hängen davon ab, welche Ursachen ihnen zugrunde liegen. Schluckstörungen können zu Fehl- oder Mangelernährung führen und somit lebensbedrohlich werden. Lebensgefahr kann auch bestehen, wenn durch falsches Schlucken Nahrungsreste in die Luftröhre (Aspiration) gelangen.
Anwendungsfelder
- Neurologische Dysphagien
- Postoperative Schluckstörungen
- Sprachstörungen
Störungen der Sprache im Erwachsenenalter sind in der Regel Aphasien. Aphasien sind zentrale Sprachstörungen, die linguistisch als Beeinträchtigung in den verschiedenen Komponenten des Sprachsystems (Phonetik/ Phonologie, Semantik/Lexikon, Morphologie/ Syntax, Pragmatik) zu beschreiben sind. Die aphasischen Störungen betreffen alle expressiven und rezeptiven Modalitäten, d.h. Sprechen und Verstehen, sowie Lesen und Schreiben. Als Aphasie bezeichnet man im deutschsprachigen Raum Störungen, die erst nach Abschluss des Spracherwerbs auftreten. Die Störungen der Sprache können unterschiedliche Ursachen haben. Es liegt jedoch eine Störung im Bereich des Sprachzentrums des Gehirns vor (im linken Teil). Ursachen hierfür können ein Schlaganfall, eine Hirnblutung, unfallbedingte Hirnverletzungen, Hirntumore, entzündliche Erkrankungen des Gehirns und auch Hirnabbauprozesse sein.
Anwendungsfelder
- Aphasien
- Dysphasien
- Stimmstörungen
Störungen der Stimme im Erwachsenenalter können organisch oder funktionell bedingt sein. Sie stehen immer in engem Zusammenhang mit Faktoren der Persönlichkeit und des Umfeldes des Patienten. Sie äußern sich in länger bestehender Heiserkeit, eingeschränkter Belastbarkeit der Stimme, Schmerzen oder einem Fremdkörpergefühl im Kehlkopf. Neben der gestörten Sprechstimme kann auch die Singstimme eingeschränkt sein. Jede Heiserkeit, die länger als 4-6 Wochen dauert, sollte ärztlich untersucht werden
Anwendungsfelder
- Aphonien (absoluter Stimmverlust)
- Dysphonien
- Stimmverlust nach Laryngektomie (LE)
- Sprechstörungen
Störungen des Sprechens im Erwachsenenalter sind zentral oder peripher bedingte motorische Störungen der ausführenden Sprechorgane. Es gibt sehr viele verschiedene Sprechstörungen, die sich in zwei große Gruppen unterteilen lassen. Zum einen äußern sie sich in mangelnder Artikulationsgenauigkeit und –geschwindigkeit oder durch Störungen im Sprechablauf (Stottern, Poltern). Ursachen können unter anderem Cerebrale Durchblutungsstörungen/ Schlaganfall, Schädel-Hirn-Traumata, Morbus Parkinson, Amyotrophe Lateralsklerose oder Genetische Ursachen (etc.) sein.
Anwendungsfelder
- Audiogene Sprechstörungen
- Dysarthrophonie (Morbus Parkinson)
- Stottern /Poltern
- Sprechapraxien